Brief 26. Märtz, 2012,
Fredrik S. Heffermehl, Oslo, an die Nobelstiftung, Stockholm

Fredrik S. Heffermehl, Oslo
Norwegian lawyer (LLM from NYU) and author
(fredpax-at-online.no - phone +47 917 44 783


Oslo, 26. März, 2012

Lars Heikensten, Direktor
Nobelstiftung
Stockholm

Landesverwaltung Stockholm – Der Nobelpreis und seine originäre Bestimmung

Hallo Lars,

Schade, dass wir uns nicht vor dem Wochenende treffen konnten, aber während meines Tages in Stockholm erhielt ich die Möglichkeit die Entscheidung der Landesverwaltung (Stockholm) vom 21. März mit dem Sachverständigen für Stiftungen, Mikael Wiman, zu erörtern. Er gab eine detaillierte Erläuterung der Rahmenbedingungen für das Abweisen der Angelegenheit, verbunden mit einer behutsam verpackten handfesten Kritik: Während keinerlei Aussagen über Fehler in der Vergangenheit geäußert wurden, signalisierte die Verwaltung, dass eine grundsätzliche Überarbeitung der Arbeitsabläufe innerhalb der Nobel Stiftung notwendig sei, um sicher zu stellen das zukünftige Nobelpreise dem Willen Alfred Nobels entsprechen.

Die Landesverwaltung verläßt sich auf die "vertrauenswürdige Darstellung" der Nobelstiftung bezüglich ihrer eigenen Verantwortung und ihres Verhältnisses zu den fünf Nobel Komitees. Zugleich weist sie die Behauptung des norwegischen Nobel Komitees zurück, das dieses unabhängig sei und von niemandem Anweisungen annehmen muss. Beide norwegischen Nobel Körperschaften, das Parlament und das Nobel Komitee, stehen unter der übergeordneten Aufsicht des Vorstands der Nobel Stiftung.

Außerdem setzt die Behörde voraus, dass die Stiftung einen systematischen Ablauf als Arbeitsgrundlage entwickelt und die Umsetzung ihres Verwendungszwecks verbessert. Um die praktische Anwendung der Satzung zu verbessern, sollten diese Maßnahmen eine Analyse und Interpretation von Nobel´s verschiedenen Aussagen zum Verwendungszweck beinhalten, "um die Kriterien und Faktoren für die Beurteilung zu entwickeln. " Ohne dies", schreibt die Behörde, "besteht die Gefahr, dass die Durchführung mit der Zeit willkürlich werden wird und die "Implementierung mit der Zeit abweicht, von dem was der Stifter (Nobel) mit seiner Aussage zum Verwendungszweck beabsichtigte."

Ich bemerkte hier, dass der Preis 111 Jahre lang ohne die Sicherheitsmaßnahmen vergeben wurde, die seitens der Behörde jetzt als notwendig erachtet werden um das Einhalten des Verwendungszweckes über die Zeit sicher zu stellen. Eine Wahrheit für die es in meinem Buch über den Friedenspreis hinreichend Beweise gibt. Im Besonderen ist es bedauerlich und folgenreich, dass das Norwegische Parlament die Auswahl der fünf Mitglieder des Komitees an die politischen Parteien übertragen hat, ohne jedwede Klarstellung der Richtlinien zum Verwendungszweckes des Preises und der erwünschten Qualifikationen.

Wilman sieht voraus, dass als Ergebnis der Stiftungsarbeit zur Verbesserung der Qualität diese möglicherweise das Norwegische Parlament auffordern muß die aktuellen Mitglieder des Komitees zu ersetzen durch Personen die vertraut sind, mit der Arbeit der "Friedensverfechter" - im Verständnis Nobels für diesen Ausdruck.

Es erscheint sinnvoll, dass der Vorstand der Nobel Stiftung zur frühestens möglichen Gelegenheit seinen Willen signalisiert, dass Sie die Vorgaben der Behörde erfüllen werden indem Sie klarstellen, dass "Frieden" und "Friedensarbeit" nicht die relevante Grundlage sind um festzustellen was Nobel beabsichtigte. Das Schlüsselwort ist "Friedensverfechter" (fredsförfäktare), ein Ausdruck der heute nur in der Willenserklärung aber nicht in der Satzung zu finden ist. Meine Nachforschungen haben dieses Wort aufgedeckt und gezeigt, das dieses der präziseste Ausdruck des Verwendungszweckes und der Empfänger ist die Alfred Nobel sich vorgestellt hat.

Es kann keinen Zweifel geben, dass die Errichtung einer globalen Friedensordnung, die Demilitarisierung der internationalen Politik, basierend auf globalen Gesetzen und Institutionen, die wichtigste Bestimmung im 1895 festgelegten Willen des swedischen Erfinders und Industriellen Alfred Nobel für den "größten Gewinn für die Menschheit" ist. Mit der Entscheidung der swedischen Stiftungsaufsicht ist es nun klargestellt, dass die Stiftung die Hautverantwortung dafür trägt, sicher zu stellen, dass der Verwendungszweck eingehalten wird.

Ich kann nur wiederholen, dass ein langwieriges Ringen um den Inhalt des Friedenspreises den Nobel Institutionen nur schaden kann und hoffe, dass ich in naher Zukunft klare Signale sehen kann, dass die Nobel Stiftung solch eindeutig erkennbare Schritte unternimmt ihre Verantwortung wahrzunehmen, dass ich diese meine Angelegenheit ruhen lassen kann.

Mit herzlichem Gruß,
Fredrik S. Heffermehl
http://www.nobelwill.org

Kopien:. Länsstyrelsen,
Präsident Dag-Terje Andersen, Stortinget
Thorbjørn Jagland, Nobelkomiteen

Fra: Mikael.Wiman-at-lansstyrelsen.se
Emne: SV: Peace prize - investigation dismissed, with conditions
Dato: 26. mars 2012 14.35.28 GMT+02:00
Til: fredpax-at-online.no

Herzlichen Dank für die gute Zusammenfassung unseres Standpunktes.

Mit herzlichen Grüßen

Mikael Wiman
Rechtsabteilung, Abteilung Aufsicht
Landesverwaltung Stockholm
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